Die Grundschule Offenhausen hebt ab in neue Spielegalaxien

Die Schüler und Schülerinnen der Grundschule Neu-Ulm-Offenhausen können sich über eine „Raumstation“ voller Spiele freuen: Das „Spielezimmer“ wurde beim diesjährigen Sommerfest eröffnet.

Die Grundschule Offenhausen hat dank ihres originellen und durchdachten Konzepts eine komplette Spielwarenausstattung mit 85 Spielen für ein Spielezimmer gewonnen. Zum Entwurf gehört die Nutzung des Raumes in der Vorviertelstunde, während des Unterrichts, in den (Mittags-)Pausen und während der AG-Zeit am Nachmittag sowie im gebundenen Ganztag und in der Mittagsbetreuung. Neben dem Zimmer selbst soll es mobile Boxen für das Spielen im Klassenzimmer zu ausgewählten Themen und eine Ausleihe für das Spielen Zuhause geben.

Die Initiative „Spielen macht Schule“ fördert so das klassische Spielen an Schulen, denn: Spielen macht schlau! „Spielen und Lernen sind keine Gegensätze! Darum sind gute Spiele eine wichtige Ergänzung des schulischen Bildungsangebots. Kinder unterscheiden nicht zwischen Lernen und Spielen, sie lernen beim Spiel“, so Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, ZNL Ulm.

Die Initiative „Spielen macht Schule“ wurde vom Verein Mehr Zeit für Kinder und dem ZNL Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen ins Leben gerufen. Unterstützt wird die Initiative, die in diesem Jahr zum 16. Mal ausgeschrieben wurde, von den 16 Kultusministerien.

Die Grundschule Offenhausen hat sich an dem Aufruf der Initiative beteiligt und ein pädagogisches Konzept eingereicht, in dem sie ihre Ideen und Vorstellungen rund um ein Spielzimmer in ihrer Schule vorstellt. Geplant sind eine Spielezimmerrallye, ein Spieleführerschein, der zum Besuch des Raums legitimiert, ein Spielepass, in welchem man Spielezeiten sammeln kann und ein Spieletag mit den Familien der Kinder. Es soll feste Spielezeiten pro Klasse geben. Außerdem ist ein Spiel des Monats und die Verfilmung von Spieleanleitungen als Erklärvideo geplant.

Die besten Konzepte wurden von einer Jury prämiert und die Einrichtung der Spielzimmer erfolgte im Anschluss. Die Spielwaren werden von den Mitgliedsunternehmen des Deutschen Verbands der Spielwarenindustrie e.V. (DVSI) kostenlos zur Verfügung gestellt.

Da an der Grundschule bereits alle Räume anderweitig genutzt werden, war das Kollegium erfinderisch. Ein Archivraum wurde entrümpelt. Weil die Decke mit ihren Heizungsrohren an eine Raumstation erinnert, war schnell ein Motto für das Zimmer gefunden. Eltern strichen ehrenamtlich die Wände, die Graffiti-AG des Lessing-Gymnasiums gestaltete eine Wand mit Weltallmotiven, Grundschüler bastelten im Kunstunterricht Planeten, Außerirdische, Sterne und Raketen, der Elternbeirat sammelte Möbelspenden, der Sachaufwandsträger bezahlte Sitzgelegenheiten und die Projektwoche stand ganz unter der Devise „Spielegalaxie“.